gebens deutliche Angaben. Man findet meist nur den allgemeinen Gedanken ausgesprochen, daß „hinter“ der den Wissenschaften zugänglichen Welt eine andere liege, deren Gegenstände uns nicht bloß nicht unmittelbar bekannt, gegeben sind — denn dies gilt von vielen Dingen der „empirischen“ Welt auch — , sondern die gegen den Zutritt der Erkenntnis noch auf eine besondere geheimnisvolle Weise abgeschlossen seien (dies bedeutet eben jenes „hinter“). Hier wird also das Transzendente oder das „Ding an sich“ nur ganz verschwommen und negativ definiert als dasjenige, was der einzelwissenschaftlichen Forschung prinzipiell nicht zugänglich sei. Dies ist freilich trotz dem hinzugefügten Wörtchen „prinzipiell“ eine schwankende Bestimmung: für Kant war etwa die Frage nach der Endlichkeit der Welt metaphysischer Natur, während sie heute vor das Forum der Astronomie und Physik gehört. Während aber die ältere Ansicht jene Sperrmauern für schlechthin unübersteigbar hielt, wollen die Verkünder der induktiven Metaphysik sie zwar bestehen lassen, aber doch den Weg und Blick auf die andere Seite öffnen. Die Methode der Induktion, welche ja überhaupt den Übergang vom Gewußten auf das nicht Gewußte ermögliche, trage uns auch über jene chinesische Mauer hinüber, sie gestatte uns, aus dem Erfahrbaren auf das prinzipiell nicht Erfahrbare zu schließen.
Nun ist aber die Induktion das Verfahren, vermöge dessen wir allgemeine Sätze aus besonderen ableiten, indem wir das in einigen Fällen einer Gattung Beobachtete auf alle Fälle dieser Gattung übertragen. Die durch Induktion errungene Erkenntniserweiterung erstreckt sich also ihrer Natur nach immer nur auf Instanzen der gleichen Art, sie füllt die Lücken aus, die die Erfahrung auf einem bestimmten Gebiet gelassen hat und gibt dadurch eine zusammenfassende, vollständige Überschau des ganzen Gebietes. Daraus folgt, daB sie niemals ein gänzlich neues Gebiet erschließen kann; die allgemeine Erkenntnis, welche sie gibt, kann nicht von grundsätzlich anderer Art sein, als die durch Einzelbeobachtung gewonnene; gibt es für die letztere irgendwo eine prinzipielle (nicht zufällige) Grenze, so ist die Induktion sicherlich nicht imstande, sie zu überschreiten. Jede nähere Betrachtung der in den Wissenschaften tatsächlich induktiv gefundenen Wahrheiten bestätigt dies auf der Stelle. Die Induktionen werden unzuverlässig und laufen Gefahr, ganz falsch zu werden, wenn sie sich zu weit von den Einzelinstanzen entfernen, ohne doch deren eigent-