Reminiscences of Plato in Goethe's "Faust" 281 February 1793 he writes to F. H. Jacobi, an enthusiastic admirer of the Greek philosopher: "Seit einigen Tagen habe ich gleich- sam zum ersten Mai im Plato gelesen, und zwar das Gastmal, Phadrus und die Apologie. Wie wunderbar mir dieser fur- treffliche Mann vorkommt, mocht ich Dir erzahlen. " Again in November 1804, shortly before he concluded his " Theory of Colors" he writes to Windischmann, the physicist: "Die mir fruher bekannte Uebersetzung des Timaeus habe ich mit ihren Zugaben wiederholt gelesen und mich dabei gleicher und ahnlicher Gesinnungen gefreut. Wie angenehm muss es mir sein, wenn dasjenige, was ich im einzelnen Schauen, im Ahnden und Hoffen lange fur wahr gehalten, nun auch im allgemeinen An- und Ueberschauen giiltig bleibt." In April 1805 Goethe began dictating his "Geschichte der Farbenlehre" in which the following unexcelled characterization of Plato occurs: "Plato verhalt sich zu der Welt wie ein seliger Geist, dem es beliebt, einige Zeit auf ihr zu herbergen. Es ist ihm nicht sowol darum zu tun, sie kennen zu lernen, weil er sie schon voraussetzt, als ihr dasjenige, was er mitbringt und was ihr so not tut, freundlich mitzuteilen. Er dringt in die Tiefen, mehr um sie mit seinem Wesen auszufiillen, als um sie zu erforschen. Er bewegt sich nach der Hohe, mit Sehnsucht, seines Ursprungs wieder teilhaftig zu werden. Alles was er aussert, bezieht sich auf ein ewiges Ganzes, Gutes, Wahres, Schemes, dessen Forder- ung er in jedem Busen aufzuregen strebt. " Nowhere has Plato expressed his yearning for the lofty regions whence he took his origin more strikingly than in the famous allegory of the Cave at the beginning of the seventh book of his "Republic." Again it seems quite probable that this allegory was vividly called to Goethe's attention for the first time through Herder, 20 the avowed enemy of all abstract knowledge, who refers to it with telling effect in his essay, "Ueber den Ursprung der Sprache, " the very book which Goethe read "mit grossem Vergniigen und zu meiner besonderen 20 That Herder was particularly fond of Plato's simile is shown by the frequent allusions which he makes to it in his writings. See Herder's Lebensbild I, 3, 2, 233; Werke (Suphon) V, 95, 388; VII 7; XX, 117. Cf. also A. G. Kaest-
cer, Vermischte Schriften II, 113.