384 Sturtevant altgerm. I bunt geregelt, also im grossen ganzen u/d viel haufiger als /. Infolge der a- Brechung von & zeigt sich auch im Nordgerm. die Neigung, altgerm. u als eintoniges d zu regeln; altgerm. } hingegen ist, sowohl im Westgerm. wie im Nordgerm., viel seltener zu Gunsten des gebrochenen Vokals () ausgeglichen worden (vgl. A, a, 1). 1) Altgerm. ii bei den u-, i-, Stammen. (A, b, 1) Im Nordgerm. Bei der u- Flexion ist das & in dem einzig begegnenden Beispiel bunt geregelt, d.h. sun(r):sonar, usw. mit gegenseitigem Ausgleich in alien Kasus; vgl. hiermit z. B. fridr:fridar, limr: limar mit eintonigem t. Ebenso kann auch bei der i- Flexion Schwanken zwischen & und 6 eintreten, wie z. B. bulr:bolr, hugr:hogr, munr:monr (vgl. die Inf. muna: mono, = got. munan), hlutr gegeniiber korn: kostr ( = got. kustus), usw. (A, b, 1) Im Westgerm. (altgerm. ft bei den -, i- Stammen). Wo die betreffende Kategorie nicht schon vollig in die a- Flexion libergetreten war, ist fast ohne Ausnahme altgerm. it eintonig geregelt, z. B. ahd. hugu, -kumi, sun(u) alts, hugi, kumi, sunu angs. ge-hygd, cyme, sunu. Im Gegensatz zum Altn. ist im Westgerm. eintoniges u umsomehr zu erwarten, als nicht nur, wie im Altn., der ganze Plur. schon in die i- Flexion (Arid.- Alts.) iibergetreten war, sondern auch die alten Endungen der u- Flexion im Gen. sg. ( = got. aus) und im Dat. sg. ( = got. au) schon langst (ausser bei den kurzsilbigen Stammen im Angs.) durch die Endungen der i-jja- oder a- Flexion ersetzt werden konnten, wie z. B. Ahd. Alts. Angs. Sg. Plur. Sg. Plur. Sg. Plur. N. sun(u) suni sunu suni sunu suna G. sunes sunio suno-iES sunio sunA. suna D. SUWE sunim suno-iE suniun sun A. sunum A. sun(u) suni sunu suni sunu suna Das einzige Beispiel fur stammhaftes ii bei den kurzsilbigen Stammen im Angs. (namlich sunu) beweist ebenso wenig fur die ursprlingliche Regelung des u in urwestgerm. *sunu- wie dies das ahd.- alts, sunu beweist, indem im Alts.- Angs. ein-
facher Nasal die a- Brechung gewohnlich hemmt.