392 Sturtevant 'beissen'). Bewahrung des i durch Analogiewirkung kann also bei den a- Stammen im Nord.- und Westgerm. von den Ver- balnomina mit kurzer Stammsilbe ihren Ausgangspunkt genom- men haben. Falle dieser Art zeigen eine bis ins Einzelne gehende tibereinstimmung zwischen Nord.- und Westgerm. Mit dieser Tatsache wird man bei dem Versuche, die ursprungliche Grund- lage fur die in den einzelnen Sprachen vorliegenden Formen herzustellen, rechnen mlissen. Pauls isolierende Behandlungs- weise z. B. verkennt die Einheitlichkeit des Nord.- und West- germ., indem er die Vokalregelung im Westgerm. zu erklaren unternimmt, ohne das Nordgerm. mit heranzuziehen. Die Ubereinstimmungen zwischen Nord.- und Westgerm. deuten zwar auf ehemalige gemeinsame a- Brechung des altgerm. zu , aber sie schliessen dabei die Moglichkeit nicht aus, dass sich zuweilen ein i der Stammsilbe mit einem a (bezw. *d) der Endsilbe vertrug (vgl. z. B. got. fisks a- Stamm = altn. fiskr, westgerm. fisc a- Stamm). Man darf also die Frage aufwerfen, ob etwa die a- Brechung von im Nord.- und Westgerm. nicht in derselben Ausdehnung wie der a- Umlaut von u durchgefiihrt worden ist (vgl. auch Kock, "Der A- Umlaut in den altnord. Sprachen," Beitr. XXIII, S. 545). 2) Altgerm. & (vor h und i)=got. ai bei den a(n)-, 6(n)- Stammen. (B, a, 2). Hier wird sowohl im Nordgerm. wie im Westgerm. altgerm. fast ausnahmslos als eintoniges geregelt, wie z. B. altn. hverr, kvern, ver ( = ahd. werid), verk, verr ( = got. wair) ahd. 17 berg, erda, fekta, herza, swert, wer, werk alts, berg, erda, fehta, herta, swerd, wer, werk angs. beorh, eorde,fehte, heorte, sweord, wer, weorc, usw. 16 Dieses Wort gehort in alien germanischen Sprachen der a-Flexion an (d.h. *fisk-a-) und daher kann ich nicht einsehen, wie die altindogerm. i- Flexion (vgl. lat. piscis) den Mangel der a- Brechung erklaren soil, wie dies Holtzmann (AM. Grammatik, I, 1, S. 235, I, 2, S. 13) annimmt. Das 2 in germ. *fisk-a- steht dem { z. B. in ahd. hrnen (neben Izrneri)- vgl. ahd. list = got. lists zur Seite. Weiter muss man bei *fisk, wie bei *wulf, nicht nur mit dem stammhaf ten -a-, sondern auch mit den urgerm. Formen sg. Nom. *fisk-s, Akk. *fisk rechnen; in dem nord.- und westgerm. Plur. *fisk-6s stammt das I wohl aus dem Sg. Dem altn. fiskr ohne Nebenform mit a-Umlaut (*/Esr) steht das altn. ulfr ohne Nebenform (*olfr) ganz parallel. 17 Ahd. scirm neben scErm kann sich durch Anlehnung an scirmeo (d.h.
scirmj,o ya-Stamm) erklaren.