Dieses sasz ich still ermessend, doch des Vogels nicht vergessend,
Dessen Feueraugen jetzo mir das Herz beklemmten sehr;
Und mit schmerzlichen Gefühlen liesz mein Haupt ich lange wühlen
In den veilchenfarb'nen Pfühlen, überstrahlt vom Lichte hehr—
Ach, in diesen sammtnen Pfühlen, überstrahlt vom Lichte hehr— Ruhet sie jetzt nimmermehr!
Und ich wähnte, durch die Lüfte wallten süsze Weihrauchdüfte,
Ausgestreut durch unsichtbare Seraphshände um mich her.
"Lethe," rief ich, "susze Spende schickt Dir Gott durch Engelshände,
Dasz sich von Lenoren wende Deine Trauer tief und schwer!
Nimm, o nimm die süsze Spende und vergisz der Trauer schwer! " Sprach der Rabe: "Nimmermehr!"
"Gramprophet!" rief ich voll Zweifel, "ob Du Vogel oder Teufel!
Ob die Holle Dich mir sandte, ob der Sturm Dich wehte her!
Du, der von des Orkus Strande—Du, der von dem Schreckenlande
Sich zu mir, dem Trüben, wandte—künde mir mein heisz Begehr:
Find' ich Balsam noch in Gilead? ist noch Trost im Gnadenmeer? " Sprach der Rabe: "Nimmermehr!"