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LETTERS FROM FOREIGN SCHOLARS.

Schon im Jahre 1867, im Vorwort zu "Language and the Study of Language," sagt er: "It is, I am convinced, a mistake to commence at once upon a course of detailed comparative philology with pupils who have only enjoyed the ordinary training in the classical or the modern languages, or in both. They are liable either to fail of apprehending the value and interest of the intinity of particulars into which they are plunged, or else to become wholly absorbed in them, losing sight of the grand truths and principles which underlie and give significance to their work, and the recognition of which ought to govern its course throughout." Es hat lange gedauert, bis dieser Appell an die Universitätslehrer in weiterem Umfang Nachachtung fand, und noch heute hat er sie nicht überall gefunden.

Als Sanskritist hat sich Whitney von dem Boden der statistischen und descriptiven Sprachbehandlung kaum je entfernt, und so hat er selber hier die praktischen Folgerungen seiner allgemeinen Lehren über Sprachentwicklung nicht gezogen.[1] Aber er hat Andere, Specialforscher in verschiedenen Theilen des indogermanischen Sprachgebietes, dazu angeregt, seine Erkentnisse weiterhin nutzbar zu machen. Diesen Einfluss im Einzelnen genauer darzulegen, ist freilich, der Natur der Sache nach, nicht wohl möglich; er kann nicht mit der Elle gemessen werden. Dass er aber ein erheblicher war, lässt sich nicht in Abrede stellen. Bald nach dem Erscheinen von Whitney's Hauptwerk begann in Deutschland unter den Indogermanisten die Bewegung, die sich gegen eine Anzahl von weitverbreiteten methodischen Fehlern der Forschung wendete, welche ganz vorzugsweise in den von Whitney aufgedeckten Verirrungen ihre Wurzel hatten. Und wenn Anregungen zu dieser Bewegung und Förderung für sie auch noch von anderen Seiten her kamen (namentlich aus dem Kreise derjenigen Gelehrten, die sich um die Aufhellung neuerer indogermanischer Sprachentwicklungen, der germanischen, romanischen und slavischen, bemühten), so dürfen die von Whitney ausgegangenen doch vielleicht als die wichtigsten und nachhaltigsten bezeichnet

  1. Wie weit er es etwa in mündlicher Lehre seinen Schülern gegenüber gethan hat, entzieht sich meiner Kenntniss.