Page:Thirty-five years of Luther research.djvu/201

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread, but needs to be validated.
Foot Notes
139

Luther'scher Schriften (1564) mitteilt; "Der Kurfuerst pflegte ofte zu mir zu sagen, dass Luthers Buecher herzeten, durch Mark und Bein gingen und reichen Geist in sich haetten. Denn wenn er gleich einen Bogen von anderer Theologen Schriften lese und nur ein Blaetlin Luther dagegen hielte, so befuende er mehr Safts und Krafts, denn in ganzen Bogen anderer Scribenten." (1. c. p. 21 ff.)

Gillhoff in praise of the language of the Small Catechism writes in part as follows: "Es ist ein ganz merkwuerdiges Aufund Niederwogen, wie wir es vielleicht in der ganzen Literatur nicht wiederfinden. Und in diese Rhythmen schmiegt sich leicht und sicher ein Stoff, von dem niemand sagen kann, dass er Musik und Rythmus in sich trage, wie etwa ein Volkslied seine Melodie. Das ist ueberstroemende Tonfuelle und zugleich vollendete Meisterung deutscher Volksart und deutscher Volksprache. Und die einzelnen Wendungen wachsen und dehnen sich aus. Umfangreichere Figuren tauchen auf, greifen ineinander, bewegen sich in denselben Schwingungen. Einfache Wortfuegungen werden abgeloesst von praepositionalen Figuren; kurze syntaktische Tongebilde uebernehmen weiterhin die Fuehrung. An die Stelle der zwei Glieder treten gar drei. Spielend leicht greifen sie Nebenmotive und Geleittoene auf, fuehren sie fort, weben sie ineinander, und ihre hoechste Bluete erreicht diese dreigliedrige Komposition in der beruehmten unvergleichlichen Erklaerung zum anderen Artikel.

"Wenn jemals ein Sprachmeister erstand, der in den einfachsten Toenen tiefste Geheimnisse aussprach, so war es hier. Wenn jemals in deutscher Sprache und Art ein im kleinen Rahmen ucberschaubares Kunstwerk deutscher Prosa geschaffen wurde, so geschah es hier, wenn jemals die Goetter einen Mann segneten, dass er, bewusst oder unbewusst, ein vollendetes Werk der Volkskunst schuf auf dem Boden des Volks und seiner Beduerfnisse, in der Art des Volks und mit den Ausdrucksmitteln seiner Sprache, zum Heil des Volks und seiner Jugend durch die Jahrhunderte, so war es hier. Die Erklaerung zum anderen Artikel ist ein Hauptstueck der Heimatkunst deutscher Poesie. Aber sie ist es vor allem um deswillen, weil sie nicht aus duerrer Umgebung hervorragt und allein auf sich den Blick lenkt. Sie ist es nur um deswillen, weil sie in sich zusammen-