Page:Wittgenstein - Tractatus Logico-Philosophicus, 1922.djvu/36

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LOGISCH-PHILOSOPHISCHE ABHANDLUNG

Wie wir uns raumliche Gegenstande iiberhaupt nichtausserhalbdes Raumes, zeitliche nichtausser- halb der Zeit denken konnen, so konnen wir uns keinen Gegenstand ausserhalb der Moglichkeit seiner Verbindung mit anderen denken.

Wenn ich mir den Gegenstand im Verbande des Sachverhalts denken kann, so kann ich ihn nicht ausserhalb der Moglichkeit dieses Ver- bandes denken.

2.0122 Das Ding ist selbstandig, insofern es in alien moglichen Sachlagen vorkommen kann, aber diese Form der Selbstandigkeit ist eine Form des Zusammenhangs mit dem Sachverhalt, eine Form der Unselbstandigkeit. (Es ist unmoglich, dass Worte in zwei verschiedenen Weisen auftreten, allein und im Satz.)

2.0123 Wenn ich den Gegenstand kenne, so kenne ich auch samtliche Moglichkeiten seines Vorkommens in Sachverhalten.

(Jede solche Moglichkeit muss in der Natur des Gegenstandes liegen.)

Es kann nicht nachtraglich eine neue Moglichkeit gefunden werden. 2.01231 Um einen Gegenstand zu kennen, muss ich zwar nicht seine externen — aber ich muss alle seine internen Eigenschaften kennen.

2.0124 Sind alle Gegenstande gegeben, so sind damit auch alle moglichen Sachverhalte gegeben.

2.013 Jedes Ding ist, gleichsam, in einem Raume

moglicher Sachverhalte. Diesen Raum kann ich mir leer denken, nicht aber das Ding ohne den Raum.

2.0131 Der raumliche Gegenstand muss im unendlichen Raume liegen. (Der Raumpunkt ist eine Argu- mentstelle.)

Der Fleck im Gesichtsfeld muss zwar nicht rot sein, aber eine Farbe muss er haben : er hat sozu- sagen den Farbenraum um sich. Der Ton muss

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