Page:Wittgenstein - Tractatus Logico-Philosophicus, 1922.djvu/90

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LOGISCH-PHILOSOPHISCHE ABHANDLUNG

eine i*S als es unsinnig ware, zu sagen : 2 + 2 ist um 3 Uhr gleich 4.) 4.12721 Der formale Begriff ist mit einem Gegenstand, der unter ihn fallt, bereits gegeben. Man kann also nicht Gegenstande eines formalen Begriffes u n d den formalen Begriff selbst als Grundbegriffe einfuhren. Man kann also z. B. nicht den Begriff der Funktion, und auch spezielle Funktionen (wie Russell) als Grundbegriffe einfuhren ; oder den Begriff der Zahl und bestimmte Zahlen.

4.1273 Wollen wir den allgemeinen Satz : ,,b ist ein Nachfolger von a** in der Begriffsschrift aus- driicken, so brauchen wir hierzu einen Ausdruck fur das allgemeine Glied der Formenreihe : aRb, (gx) : aRx . xRb, (Hx,y) : aRx . xRy . yRb, . . . Das allgemeine Glied einer Formenreihe kann man nur durch eine Variable ausdriicken, denn der Begriff: Glied dieser Formenreihe, ist ein formal er Begriff. (Dies haben Frege und Russell iiber- sehen ; die Art und Weise wie sie allgemeine Satze, wie den obigen ausdrucken wollen ist daher falsch ; sie enthalt einen circulus vitiosus.)

Wir konnen das allgemeine Glied der Formen- reihe bestimmen, indem wir ihr erstes Glied angeben und die allgemeine Form der Operation, welche das folgende Glied aus dem vorh^rgehenden Satz erzeugt.

4.1274 Die Frage nach der Existenz eines formalen Begriffes ist unsinnig. Denn kein Satz kann eine solche Frage beantworten.

(Man kann also z. B. nicht fragen : ,,Gibt es unanalysierbare Subjekt-Pradikatsatze ? ") 4.128 Die logischen Formen sind zahllos.

Darum gibt es in der Logik keine ausgezeich-

neten Zahlen und darum gibt es keinen philoso-

phischen Monismus oder Dualismus, etc.

4.2 Der Sinn des Satzes ist seine Ubereinstim-

mung, und Nichtiibereinstimmung mit den Mog-

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