The Lusitania's Last Voyage/Part 3
Part III
Part III
One who has read this Narrative cannot help but being interested in the following account, taken from the "Frankfurter Zeitung" of Sunday, May 9, 1915, issued two days after the tragedy.
I saw several German papers of about that date, but I selected this as a representative one. This article is much saner than others I saw, and I feel gives a fairer idea of what the German press published at that time.
I print the German text, that those who can read it may judge for themselves, and on the opposite page I have given the English translation.
For the transposition of the original German into Roman characters and the translation into English, I am indebted to my friend Ernest F. Langley, Professor of Romance Languages at the Massachusetts Institute of Technology.
If one refers to the reproduction of the plan of the ship, he will see the places indicated where the twelve guns were to have been mounted had the British Government ever taken the Lusitania for an "auxiliary cruiser." While this plan was originally published when the Lusitania was first launched in 1906, it was used again at this time with the position of the guns still showing. Extracts
with translations from the
"Frankfurter Zeitung"
"Frankfurter Zeitung" Sonntag, 9 Mai 1915. Was haben wir getan? Ein deutsches Kriegsscliiff hat an der Küste Irlands die "Lusitania" vernichtet. Ein gewaltiger Wert, der gegen uns auf der Wagschale des Feindes lag, ist zerstört. Viele Millionen an materiellem Gut sind vernichtet, und ein unermessbarer Besitz an moralischer Kraft und an GefüHswert eines Volkes, dessen ganzes Leben auf das Blühen seiner Schiffahrt und seines Handels eingestellt ist, sank mit dem stolzen Schiff zu Grunde. Dieses Seevolk ist in seinem Heiligsten getroffen worden. Alle Massregeln seiner Vorsicht waren umsonst. Die deutsche Waffe hat die Schutzwehr durchschnitten. England sieht sich an dieser Stelle nackt und hilflos und ausserstande, mit dem deutschen Gegner Schritt zu halten. Nichts von Heuchelei und Krämergeist! Das Gefühl ist echt. Ohnmächtige Wut! Und das ist es eben, woher uns die Gefahr kam, das ist im letzten Ende auch der Grund, der uns den Krieg gebracht hat: England,[1] das Volk zur See, die Weltmacht, ist eingeholt von uns Jüngeren, und es gibt Dinge, durch die wir ihm vorangehen. Und weil dies so ist, weil alles schmähliche Verleumden nichts anderes als kraftlose Schläge zur Abwehr sind, Kriegswaffen Englands, nicht von anderer Art als das sinnlose Einsperren der Zivilgefangenen, als die Vergeltungswut gegen die gefangenen U-Bootsleute—darum ist uns dies alles so verächtlich und reizt den Zorn unseres Volkes. Die "Lusitania" trug Passagiere! Wir hätten es wahrhaftig unendlich lieber gesehen, wenn das Schiff, das schon seit vielen Monaten dem Feind von Nutzen ist und uns Schaden bringt, hätte vernichtet werden können, ohne dass diese Katastrophe für seine Fahrgäste hätte kommen müssen. Aber müssen wir uns, denen der Feind das Messer in die Kehle stossen will, wir, deren Bezwingung durch den Hunger und den Mangel an Kriegsgerät so ziemlich alle Welt mit Ruhe als ein unvermeidliches Schicksal mitansehen würde, müssen wir uns nicht mit aller Kraft und mit alien Mitteln, die der deutsche Geist erfinden kann und die die Ehre des deutschen Volkes als achtbare Waffen anerkennt, gegen diese furchtbare Gefahr wehren, die uns noch immer bedroht? Haben nicht gerade sie den Kampf bis aufs Messer gepredigt und durch ihre Blockade eröffnet, die jetzt zetern, weil die deutschen Waffen die besseren sind? Oder haben jene ein Recht, uns anzuklagen, die ihre Angehörigen sich einem Schiff anvertrauen liessen, dessen Vernichtung mit aller Klarheit zuvor angekündigt war? Auf ein Schiff, das wie ein Kreuzer, stärker als irgend ein deutscher geschützter Kreuzer, mit zwölf 15 Zentimeter-Geschützen ausgerüstet war? Sie haben uns, als wir warnten, verspottet. Sie mögen sich an jene wenden, die das Verbrechen begangen haben, zur Fahrt auf einem Kriegsschiff Fahrgäste zu laden. Berlin, 8. Mai (Priv.-Tel. Ctr. Bln.). Der Eindruck, den die Vernichtung der "Lusitania" macht, wird weit über Deutschlands und Englands Grenzen hinausreichen, und man kann ohne weiteres annehmen, dass sich auch neutrale Stimmen finden werden, die eifernd den Untergang zahlreicher Passagiere beklagen. Gewiss, jedes Menschenleben ist wertvoll und sein Verlust bedauerlich, aber an den Massnahmen und Kampfformen dieses Weltkrieges gemessen, an den Formen, die unsere Feinde eingeführt und durch sie uns zur Gegenwehr gezwungen haben, kommt es auf den Tod von Nichtkämpfern nicht mehr an. Die Massstäbe, die unter zivilisierten Völkern im Frieden galten, sind zerstört worden, und wer uns mil den Opfern der "Lusitania" kommt, der soil sich erst legitimieren und uns die Frage beantworten, ob er gegeifert und gejammert hat, als russische Heere auf dem Boden Ostpreussens gebrannt, gemordet und geschändet haben, kaltblütig und bewusst gegen eine friedliche Bevölkerung, gegen Männer, Frauen und Kinder. Das war so gutes Blut, wie nur irgend eines, das in englischen Schiffen auf dem Wasser schwimmt. Und wer da klagt und Zweifel hegt an der Berechtigung unserer Kampfesführung, den fragen wir, wie er über Englands Aushungerungskrieg gegen Deutschland denkt, und ob er uns vielleicht zumutet, uns wehrlos aushungern zu lassen. Und den fragen wir, wie er über die Milliardenlieferungen von Waffen und Munition aus Amerika denkt, diese Mithilfe, durch die allein den Engländern und Franzosen seit Monaten überhaupt die Fortführung des Krieges ermöglicht worden ist. Der nun versenkte Riesendampfer hat erwiesenermassen grosse Mengen von Kriegsmaterial und Munition an Bord gehabt. Er war ausserdem ein feindliches Kriegsschiff, denn er war stark armiert. Er war ein Hilfskreuzer. Und zum Dritten fällt ins Gewicht: keine Warnung ist unterblieben, die geeignet war, zu verhindern, dass Passagiere die gewagte Fahrt auf diesem Schiffe unternahmen. Unser Botschafter in Washington hat in amerikanischen Blättern offiziell vor dieser Fahrt gewarnt. Nur Spott und Hohn in der angesehensten englischen Presse ist die Antwort gewesen. Die Besitzer der "Lusitania" haben vielleicht geglaubt, dass diese Passagiere ein Schutz für die Kontrebande, für die lohnende Waffenlieferung, die an ihrem Bord waren, bilden würden. Die "Deutsche Tageszeitung" hat recht, wenn sie sagt: "Die an Bord der 'Lusitania' untergegangenen Passagiere sind, wenn man das Ding beim rechten Namen nennen will, ein Opfer grossbritannischer Frivolität und Habsucht."
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Sunday, May 9, 1915. What have we done? A German war vessel has sunk the Lusitania off the coast of Ireland. A mighty asset which lay on the enemy's side of the scale is destroyed. Property to the value of many millions is annihilated, and an immeasurable store of moral power and self-confidence of a people whose whole life is centered in the prosperity of its shipping and commerce sank to the bottom with the proud vessel. This maritime nation has been stricken in its Holy of Holies. All measures dictated by its prudence were in vain. Germany's weapon has cut through its armor. England sees herself naked and helpless at this spot and unable to keep pace with her German opponent. Nothing of hypocrisy or shopkeeper-spirit about it! The feeling is genuine. Impotent rage! And that was the very thing which caused our danger, and, in the last analysis, that also was the reason why war was brought upon us. England,[2] the nation of sailors, the world power, is overtaken by us juniors, and things exist which enable us to outstrip her. And because this is so, because all her despicable calumny is nothing else than impotent blows to defend herself, typical English weapons, exactly on a par with the senseless confinement of civilians and the fierce reprisals upon, the captured submarine crews—because this is so, the whole matter is contemptible in our eyes and provokes the anger of our people. The Lusitania carried passengers! In truth we should have been infinitely better pleased if the ship, which for many months past has been of aid to the enemy and has done us harm, could have been destroyed without the necessity of this catastrophe befalling its passengers. But must we not, we whose throat the enemy is seeking to cut, we whose defeat by hunger and by lack of war material nearly every one would witness complacently as an unavoidable fate, must we not defend ourselves from this dreadful danger, which still threatens us, with all our might and with all the means that the German spirit can invent and which the honor of the German people recognizes as legitimate weapons? Were not those who now raise outcries because the German weapons are better than their own the very ones who proclaimed war to the knife and opened it with their blockade? Or have they a right to accuse us, those who allowed their friends and relatives to entrust themselves to a ship whose destruction was announced with perfect clearness in advance, to a ship equipped like a cruiser, more powerfully than any German protected cruiser, with twelve 15 centimeter guns? They mocked at us when we gave warning. Let them turn to those who committed the crime of allowing passengers to travel on a war vessel. Berlin, May 8. The impression created by the sinking of the Lusitania will extend far beyond the borders of Germany and England, and we may at once assume that neutral voices also will arise to deeply deplore the loss of a large number of passengers. Every human life is, of course, valuable, and its loss deplorable, but, measured by the methods of this world war, by the methods introduced by our enemies, forcing us to retaliatory measures in self-defence, the death of non-combatants is a matter of no consequence. The standards observed among civilized nations in times of peace have been destroyed, and any one reproaching us for the lives sacrificed on the Lusitania should first justify himself and answer for us the question whether he frothed and fumed when Russian armies on East Prussian soil coolly and deliberately burned, murdered and committed outrage upon a peaceful population, men, women and children? That blood was as good as any sailing on the ocean in English ships. And if anyone complains and feels doubts about the justification of our war methods, we shall ask him what he thinks about England's war of starvation against Germany, and whether he imagines perhaps that it is our purpose to allow ourselves to be starved to submission without acting in self-defence? And we shall also ask him what he thinks about the shipment of thousands of millions worth of arms and munitions from America, an assistance by which alone, generally speaking, during the past months, the continued participation in the war has been made possible for the English and French. The huge steamer now at the bottom of the ocean had, as has been proved, a great quantity of war material and munitions on board. She was moreover an enemy's war vessel, for she was heavily armed. She was an auxiliary cruiser. And thirdly it must be considered that no warning calculated to prevent passengers undertaking the perilous voyage on this vessel was neglected. Our ambassador at Washington gave official warning about this voyage in the American newspapers. Nothing but mockery and scorn was the answer in the most highly respected English press. The owners of the Lusitania believed, perhaps, that these passengers would form a protection for the contraband and the lucrative shipment of arms which were on board. The Deutsche Tageszeitung is right in saying: "The passengers who went down with the Lusitania are, if we wish to call things by their right names, a sacrifice to Great Britain's frivolity and avarice."
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