396 Sturtevant gup), und die an-Stamme: ahd. boto, scolo, alts, bodo, scolo, angs. boda, scota, und die Adj. ahd. -alts, snottar, angs. snottor ( = got. snutrs). Im Alts. -Angs. aber sieht man dieselbe Tendenz wie im Altn., altes u gegen ein a (bezw. *6) der Endung zu bewahren, namentlich in der Stellung unmittelbar vor einfachem Nasal und unmittelbar vor oder nach Labial- und Gutturallauten; wie z. B. in alts, /u/, fugal, gumo, wulf, angs. full, fugol, guma, wulf, gegeniiber dem d in ahd. fol, fogal, gomo, wolf, usw. Diese Tendenz greift weiter auch auf das hochdeutsche Sprach- gebiet liber, wie z. B. in fugal (Tatian), fruma, sumar, ubar Prap. neben dem regelrechten fogal, gomo, obar (Tatian), usw., vgl. ebenso im Angs. bucca gegen cofa; lufu, wucu gegen drotu, hosu. Hinsichtlich des Einflusses umgebender Konsonanten 1st aber im Westgerm. nur der Einfluss von einfachem Nasal sicher, denn einem ft vor einfachem Nasal (gegen ein a der Endung) steht das alts. -altfries. -angs. i vor einfachem Nasal zur Seite, wie z. B. in nima(n). Sonst darf man die Bewahrung des altgerm. ft vielleicht nur der konservativen Neigung des Alts.- Altfries. -Angs. (den a- Umlaut eintreten zu lassen) zuschreiben, die sich bei beiden Vokalen (ft und I) erkennbar macht. Der Wechsel zwischen ft und d wurde weiter im Westgerm. nicht nur durch konsonantischen Einfluss, sondern auch durch die Einwirkung des in der Flexion haufig erscheinenden ft begiinstigt, wie dieses besonders bei den fern. o(n)- und den mask, a- Stammen vorliegt, vgl. z. B. alts./o/Ja :fulda,froma : frumu, hosk : kisk(l), kos : kus(su). Weiter kann stammhaftes ft sich aus dem alten ungebroche- nen ft der i- Flexion bei Wortern erklaren, die in die a- Flexion iibergetreten waren, vgl. z. B. neben alts, kos : kussu (Instr. sg.) auch urspriingliches &us = ahd. kus : kos. Urspriingliches
- ku.s war wohl ein Verbalabstraktum der i- Flexion (zu *keosan,
vgl. ahd. guz, scuz, zug zu giosan, sciozzan, ziohan), wie das angs. cys(s) mit i- Umlaut des ft neben cos(s) lehrt. Nach Ausweis des Ahd. wird wohl schon im Urwestgerm. die Tendenz bestanden haben, altgerm. ft bei den a(n)- Stammen als eintoniges d auszugleichen. Das Schwanken zwischen ft und d
in geschichtlicher Zeit lasst sich zum Teil als Dialekteigenheit